Gibt es sichere Daten ?
Überwachung und Datenschutz bei Smart Metering.
Smart Meter bringen ja diverse Probleme mit sich. Eines davon ist die Überwachung, und der Umgang mit den daraus gewonnen Daten.
Überwachung:
Mit Smart Meter
wird ihr Verbrauchsverhalten transparent und es wird (je nach Messintervall) sichtbar, wann man in der Wohnung / Haus ist (oder nicht), ev. auch wie viele Personen dort sind, was man gerade macht oder welche Art von Geräten man gerade betreibt. Über den Stromverbrauch (und die Art des verbrauchten Stromes) kann z.Bsp. die Marke der Waschmaschine erkannt werden. Bei sekündlicher Auslesung könnte man auch erkennen, welches Fernsehprogramm sie anschauen. HIER und HIER
Und wer soll kontrollieren können, welche Daten wie oft aus dem Smart Meter ausgelesen werden ?
Hier ein paar Auswertungsdiagramme. Was erkennen Sie daraus ? (Mit Klick auf Bild vergrößern)
Datensicherheit:
Die Netzbetreiber beteuern natürlich die Sicherheit ihrer Netzwerke und der Daten.
Doch in Wirklichkeit hinkt die Sicherheit immer den Angreifern hinterher. Vor allem bei der Datenübertragung per Stromnetz (PLC) braucht man ja kein Computernetzwerk zu hacken. Denn mit einem geeigneten Gerät kann von jeder Steckdose aus jeder Smart Meter im selben Trafonetz mitgelesen oder auch manipuliert werden.
- So schreibt auch die Tirol Netz, dass die bisher angebotenen Messgeräte "aus Gründen der Sicherheit nicht den Anforderungen entsprechen" (HIER).
- Auch die EVN Niederösterreich hat das Roll Out verschoben, weil „Qualität und Datensicherheit noch nicht gegeben seien“ (HIER)
- Dies wird sich auch in einigen Monaten oder Jahren nicht ändern. An Datenschutz glaubt inzwischen kaum noch jemand. (HIER)
Beispiele für gehackte Smart Meter:
- Kriminelle haben etwa 1.000 Smart Meter auf der Insel Malta manipuliert und alleine 2012 Strom im Wert von 30 Millionen Euro »abgezweigt«. HIER (oder HIER)
- Spanische Smart Meter können einfach gehackt werden (Forscher konnten problemlos die Stromrechnung manipulieren und einzelne Zähler abschalten) - HIER (oder HIER)
- Smart Meter – eine Gefahr für die Systemsicherheit. Es wäre das erste Mal, dass ein Stromnetz über das Internet lahmgelegt wurde. HIER (oder HIER)
- FBI warnt vor Smart Meter Hacks - HIER (oder HIER)
Dies alles kann bei uns natürlich nicht passieren. Oder doch ?
- 2017: Ueber Taxi - Diebstahl der Daten von 50 Mio. Kunden
- 2017: 70'000 Schweizer Logins und Passwörter gestohlen
- 2017: Deutschland: 500 Millionen E-Mail-Passwörter gestohlen:
- 2017: Imgur bestätigt Datendiebstahl – 1,7 Millionen Nutzerkonten gefährdet
- 2017: Verschlüsselungstrojaner befällt Millionen von Computer (auch von Behörden und Unternehmen)
- 2017: Yahoo : Drei Milliarden Accounts von Datenklau betroffen
- 2017: Attacke auf Finanzdienstleister - Datenklau trifft bis zu 143 Millionen US-Verbraucher
- …….. könnte Seitenweise fortgesetzt werden.
Stellt sich die Frage, ob die Daten der Smart Meter denn überhaupt gestohlen werden müssen.
- Für die Wien Energie werden „…Smart Meter zur Zukunftshoffnung, Kundendaten zur neuen Erlösquelle“ – Quelle HIER
- „Die Energieunternehmen hoffen auf profitable Geschäfte. Die Weitergabe und Verwertung von Daten ihrer Kunden ist für Unternehmen wie Google ein hochprofitables Geschäft. Ein solches Geschäftsmodell soll es auch für die von Smart Meter gesammelten Daten der Strom-Endverbraucher geben.“ – Quelle HIER
- "Die Umstellung der Energiezähler auf Smart Meter durch die Netzbetreiber wird die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle fördern.“ Quelle HIER
Energiewirtschaft versucht die neue EU-DSGVO "Smart-Meter-Daten"-tauglich zu machen
Der Verband der österreichischen E-Wirtschaft "Österreichs Energie" spricht sich in einer Stellungnahme für eine Öffnungsklausel in der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) aus.
In dem Schreiben steht unter anderem:
"Weiters sollte aus unserer Sicht der nationale Gesetzgeber von der Öffnungsklausel gem. Art. 35 Abs. 10 DSGVO Gebrauch machen und zwar dahingehend, dass eine Datenschutzfolgenabschätzung für Verarbeitungstätigkeiten nicht erforderlich ist, die nach Art. 6 Abs. 1 lit c) zur Erfüllung einer rechtlichen Verpflichtung erforderlich sind. Konkretes Beispiel wäre hier die Verarbeitungstätigkeit im Zusammenhang mit Smart-Meter-Anwendungen."
Quelle HIER und Originalquelle
Dokumentationen:
Doku: Wir hacken Deutschland - HIER
Smarte Spione - Die eingebaute Überwachung – HIER
Frage zum Schluss:
Wenn Sie bis hierher gefolgt sind, können Sie sich folgende Frage selbst beantworten:
Tragen Smart Meter für ein stabiles und sicheres Stromnetz der Zukunft etwas bei ?
Weiterführender Artikel: Brauchen wir Smart Meter für das Stromnetz der Zukunft ? HIER LESEN
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